2.2. Indikationen
Schwerpunkt unserer konkreten Beratungsarbeit sind psychologische Probleme
und Beziehungsschwierigkeiten im Kontext ihrer sozialen, materiellen und
körperbezogenen Wirkeinflüsse. Bei besonderen Fragestellungen
arbeiten wir mit Fachleuten anderer Einrichtungen zusammen, wie z.B. Erziehungsberatung,
Sozialdiensten, Schuldnerberatung, Medizin, Rechtsvertretung und -sprechung,
Seelsorge, Psychotherapie.
2.3. Der Beratungsverlauf
Meist findet innerhalb von 14 Tagen bis zu vier Wochen im Anschluss an
die übliche telefonische Anmeldung ein erstes persönliches Gespräch
statt. Oft wird schon beim ersten Kontakt darauf hingewiesen, dass es gerade
bei Ehe- und Familienproblemen günstig ist, wenn beide bzw. alle Beteiligten
zum Erstgespräch mitkommen können. Mehr als die Hälfte aller
Erstkontakte sind jedoch Gespräche "unter vier Augen" -
z.T. kommt der Partner oder die Partnerin in späteren Treffen hinzu.
Im ersten Kontakt ist uns wichtig, eine hilfreiche und verständnisvolle
Beziehung aufzubauen, Probleme und Konflikte zu verstehen und gemeinsam
Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, was kann hilfreich sein und
was ist möglich. Dabei kann es nicht um „Patentrezepte“ für
jede Lebenslage gehen.
Oft wird eine bestimmte Anzahl von Gesprächen (5-10) in einem bestimmten
Setting (Einzel-, Paar-, Familien-, Gruppengespräch) vereinbart, je
nach Problemlage und Bewältigungsressourcen. Zum Ende wird gemeinsam
mit den Klientinnen und Klienten die Nützlichkeit der Kontakte für
sie ausgewertet.
Im Schnitt können wir mit sieben bis neun Gesprächen pro Beratungs-Fall
weiterhelfen. Länger dauernde Kontakte hängen mit der Schwere
der Problematik zusammen.
Wir beraten:
- Einzelpersonen mit persönlichen Problemen wie z.B. Trauer,
Depression, Ängsten, psychosomatischen Störungen, Kontaktschwierigkeiten,
aktuellen Lebensproblemen (Entscheidungs-konflikten, Heirats-,
Kinder-, Normfragen) oder früheren biographischen Belastungen
(broken home family, sexueller und aggressiver Missbrauch, belastende
Familienverhältnisse) u. a.
- Paare mit Schwierigkeiten in der Partnerschaft wie z.B. Streit,
Sprachlosigkeit, sexuelle Probleme, Mentalitäts- und Lebensstil-Unterschiede,
Differenzen im Erziehungsstil, Trennung, Scheidung
- Familien mit Problemen, welche die ganze Familie angehen wie
z.B. Ablösungsfragen, Trennung, Scheidung, Neubeginn, Schwierigkeiten
mit auffälligen oder kranken Kindern oder Angehörigen
- Gruppen für Alleinlebende, für Männer und für
Paare zu bestimmten Themenbereichen wie z.B. die Verarbeitung von
Trennung/Scheidung oder Tod einer nahestehenden Person, Probleme
des Alleinlebens, die Aufnahme und Gestaltung von menschlichen
Bindungen, von konstruktiven Paardialogen oder die Entwicklung
männlicher Identität.
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3. Weitere Aufgaben
3.1. Öffentlichkeitsarbeit
Neben der psychologischen Beratungsarbeit mit Ratsuchenden machen wir
unsere Angebote in der Öffentlichkeit bekannt und transparent (Presse,
Internetseiten, öffentliche Vorträge mit Diskussion, Podiumsdiskussionen).
In der Fachöffentlichkeit wirken wir an Konferenzen und Tagungen mit,
bringen uns in Fachdiskurse mit ein. Bei verschiedenen Arbeitstreffen zur
Kooperation mit anderen Fachgebieten entwickeln wir unsere Disziplin weiter,
stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Arbeitsweisen fest. |